Resilienz – eine Grundressource für Einzelpersonen und für Teams

gemischtes Team in guter Stimmung

 

Warum ist Resilienz so wichtig für gute Führungsarbeit?

Resilienz – ein Begriff, der in den letzten Jahren immer häufiger auftaucht. Er bezeichnet die Fähigkeit von Menschen und auch von Organisationen, schwierige Situationen gut und gesunderhaltend zu bewältigen. Ein resilienter Mensch ist in der Lage, hohe Belastungen, Krisen, Stress, Burn-out, Depressionen oder andere psychische Widerstände für sich zu erkennen, zu analysieren und sie in etwas Positives, für ihn Stärkendes umzuwandeln. Ein resilientes Unternehmen schafft es, seine Mitarbeiter*innen und Teams auch durch schwierige Zeiten zu führen und dabei seine positiven Grundwerte aufrechtzuerhalten – sogar neue zu definieren. Essenzielle Voraussetzung dafür sind Führungskräfte, die sich selbst gut vor unguten Stressfaktoren schützen können und gelernt haben, Resilienz bei ihren Mitarbeiter*innen und in ihren Teams zu fördern. Sie verfügen über die Fähigkeit, sich auch während Zeiten schwerer Belastungen auf ihre eigenen inneren Stärken zu konzentrieren und diese erfolgreich zu aktivieren. Mithilfe dieser Kraft gelingt es ihnen, aus Problemen und Krisen auf eine Art zu lernen, die sie zukünftig positiv nutzen können. Wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter*innen auf diesem Weg mitnehmen können, beschreibt unsere Trainerin und Change-Beraterin Monika Huber in ihrem Buch „Resilienz im Team“.

Schutz- und Risikofaktoren für Resilienz

Monika Huber führt ganz konkret resilienzfördernde und resilienzschwächende Faktoren auf, sogenannte Schutz- und Risikofaktoren, und benennt hindernde Stressfaktoren im Arbeitsumfeld. Schutzfaktoren unterstützen bzw. schützen Menschen im Umgang mit widrigen Situationen, Risikofaktoren wirken der Resilienz entgegen.

Innere Schutzfaktoren:

  • persönliche Eigenschaften wie z. B. Hilfsbereitschaft und Kommunikationskompetenz
  • Innere Haltungen und Überzeugungen wie z. B. Optimismus und Akzeptanz
  • Talente und Begabungen

Äußere Schutzfaktoren:

  • Positive Rollenbilder, als Kind und als Erwachsener
  • Stimulierendes Lern- und Arbeitsumfeld
  • Zuverlässige Bezugspersonen, wie z. B. Freunde oder Kolleg*innen

Klassische Risiko- bzw. Stressfaktoren im Arbeitsumfeld:

  • permanenter Termindruck
  • soziale Isolation in der Arbeit
  • ständige Erreichbarkeit
  • ungutes Arbeitsklima unter Kolleg*innen

Die Psychologie und die Resilienzforschung gehen davon aus, dass eine gute Resilienz im Lauf des Lebens erworben wird. Das fängt idealerweise im Kindheitsalter an: Mit der Erfahrung, dass es zum Mitgestalter seines Lebens wird und dass Belastungen positiv gelöst werden können, lernt das Kind, unangenehme Situationen – auch und gerade mithilfe sozialer Unterstützung – aktiv anzugehen. Auch als Erwachsene können wir durch Erfahrung lernen, an die eigenen Fähigkeiten zu glauben und diese in einer Krisensituation abzurufen. Am besten gelingt das im Arbeitsumfeld mit einer Führungskraft, die sich die Grundhaltungen der Resilienz aktiv zu eigen gemacht hat, hemmende Risikofaktoren vermindert und innere wie äußere Schutzfaktoren fördert, wie z. B. Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung und Sinn bzw. Bedeutsamkeit des eigenen Tuns.

Wird ein Team mit diesen Grundwerten geführt, kann eine Teamkultur entstehen, die geprägt ist von gegenseitigem Respekt und Empathie, mit Fokus auf gemeinsame positive Emotionen, bei gleichzeitigem bewusstem Umgang mit negativen Emotionen. Es entsteht ein resilientes Team, in dem Fehler und Scheitern thematisiert und für die gemeinsame Weiterentwicklung genutzt werden. Teams für diesen Prozess zu befähigen, ist gerade in krisenhaften Zeiten wie den aktuellen eine der wichtigsten Aufgaben von Führungskräften.

Monika Huber hat für sie einige praxisorientierte Tipps zusammengestellt:

Unsere Tipps für Führungskräfte:

  1. Fördern Sie Vernetzungen innerhalb und außerhalb des Teams, z. B. durch lösungsorientiertes gemeinsames Vorgehen oder durch Teilnahme an abteilungsübergreifenden Projekten.

  2. Verstärken Sie selbstorganisierte Formen der Zusammenarbeit, z. B. durch Klärung des Verantwortungsrahmens und entsprechender Rollen.

  3. Schaffen Sie Strukturen und Prozesse, die flexibles, adaptives Vorgehen im Team ermöglichen, z. B. dadurch, dass Sie überflüssige bürokratische Hürden beseitigen.

  4. Leben Sie Ihrem Team eine akzeptierende Haltung vor, wenn Veränderungen anstehen, und thematisieren Sie die Chancen, die damit einhergehen.

  5. Denken, sprechen und handeln Sie lösungsorientiert.

  6. Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter*innen, im Team über ihre Erfolge und Fortschritte zu berichten.

  7. Holen Sie immer wieder aktiv Verbesserungsvorschläge von Seiten der Mitarbeiter*innen ein und fördern Sie eine offene Diskussionskultur im Team.

  8. Und als letzter Tipp: Lächeln Sie! Aktivieren Sie das Positive durch Ihre Körpersprache und stärken Sie so den Optimismus: Ihren eigenen und den Ihres Teams …

Möchten auch Sie Resilienz zu einem der Grundpfeiler Ihrer Führungstätigkeit werden lassen? In unseren Ausbildungen vermitteln wir, wie Sie Ihre eigene Resilienz und die Resilienz Ihres Teams stärken:

Erfahren Sie mehr über die Coachingausbildung, die Ausbildung zum Systemischen Teamentwickler oder die Führungskräfteentwicklung!

 

Buchtipps

  • Huber, Monika: Resilienz im Team: Ideen und Anwendungskonzepte für Teamentwicklung (essentials), Springer Verlag 2019
  • Berndt, Christina: Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft – Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burn-out, dtv 2013

 

 

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