Inspirierte Teams können die Welt verändern. Als Familie, als Peergroup oder Aktionsgruppe, in Forschung, Politik, im Sport und in der Wirtschaft. Weil sie Kraft und Ressourcen vereinen, die ein Einzelkämpfer niemals aufbringen kann. Erfolgreiche Unternehmen investieren daher gezielt in eine nachhaltige Teamentwicklungskultur.
Mit seinem Phasenmodell für Gruppenentwicklungen bot der Psychologe und Organisationsberater Bruce Tuckman 1965 zum ersten Mal die theoretische Grundlage für ein Modell (mehr dazu weiter unten), das schon dem homo erectus bekannt war: Teamarbeit. Als gut organisierte Jagdgemeinschaft gelang es unseren Vorfahren, größere Tiere zu erlegen, mit deren Fleisch eine ganze Sippe versorgt werden konnte. Wie zum Beispiel den Waldelefanten, in dessen fossilem Skelett Archäologen 12.000 Jahre nach seinem Tod zahlreiche Speere fanden: Ein Jäger alleine hätte den Giganten niemals zur Strecke gebracht.
Tuckmanns Arbeit folgte in den 70er Jahren ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung heutiger Team- und Projektarbeit: die Perspektive der humanistischen Psychologie. Sie betrachtet den einzelnen Menschen als Bestandteil eines Ganzen und erweiterte so den Fokus auf das gesamte System. Die Anfänge dieser damals revolutionären Denkweise lagen in den USA, wo sich – angeregt durch den Anthropologen Gregory Bateson – Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen (Pädagogen, Psychologen, Kommunikationswissenschaftler u. a.) auf Kongressen zusammenfanden und gemeinsam Systemtheorien entwickelten.
Auf diesen bahnbrechenden Erkenntnissen beruht die heutige Teamentwicklung, die in allen erfolgreichen Unternehmen „zu Hause“ ist.
Teamentwicklung hilft, Teams zum Erfolg zu führen und sie für die alltäglichen Herausforderungen optimal aufzustellen. Denn Teams sind – vor 12.000 Jahren und heute – immer in Bewegung: Sie ändern sich, die Aufgaben wechseln, die Strukturen verschieben sich, ggf. kommen neue Teammitglieder hinzu. Durch individuelle Beiträge jedes einzelnen Mitglieds sind Teams ständig im Wandel. Unternehmen können dieser Dynamik nur gerecht werden und ihr Potenzial nutzen, wenn sie sich ständig weiterentwickeln. So verbessert sich die Kommunikation im Team, Motivatoren können erkannt, Stagnation verhindert und entstehende Konflikte frühzeitig aufgelöst werden.
Konkret bezeichnet der Begriff „Teamentwicklung“ den Prozess, den ein Team durchläuft, um Abläufe und Strukturen innerhalb der Gruppe zu entwickeln und zu optimieren. Er wird idealerweise professionell begleitet und bezeichnet keine kurzfristige, sondern eine lang andauernde Entwicklung, also einen kontinuierlichen Prozess. Viele Unternehmen entscheiden sich für eine Mischung aus unterschiedlichen Bausteinen: von Teamtrainings über Team-Workshops bis zu Coachings und Schulungen für Führungskräfte.
In unserer Zusammenarbeit mit Unternehmen jeder Größenordnung stehen meist diese Themen im Vordergrund:
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht definieren wir das Hauptziel der Teamentwicklung als „Verbesserung der Effektivität und Effizienz einzelner Teammitglieder sowie der gesamten Gruppe“. Für das zwischenmenschliche Miteinander bedeutet das: konfliktfreieres und zielorientiertes Arbeiten in angenehmer Atmosphäre. Im Einzelnen wünschen sich Auftraggeber einer Teamentwicklung für ihre Mitarbeiter:
Die Bildung eines neuen Teams läuft in der Regel in vier bis fünf Phasen ab. Die verschiedenen Phasen beschreiben je einen Fortschritt in der Entwicklung der Gruppe auf dem Weg zu einem optimal organisierten Team. Die Dynamik in der Gruppe bestimmt, ob wir einzelne Phasen wiederholen oder einen Entwicklungsabschnitt in seiner Intensität und Dauer individuell anpassen. Wie schnell ein Prozess der Teamentwicklung abläuft, hängt von etlichen Faktoren ab: zum Beispiel von der Einstellung der einzelnen Teammitglieder, der Bereitschaft zur Teamformung, der Erwartungshaltung und sinnvollen Rollenverteilung sowie Rollenakzeptanz der einzelnen Mitglieder.
Basierend auf Bruce Tuckman unterscheiden wir fünf Phasen der Teamentwicklung:
In der Anfangsphase stellt sich das Team zusammen. Die Mitglieder lernen sich kennen, erste Rollen werden verteilt. Hier geht es in erster Linie darum, sich gegenseitig einzuschätzen und erste Erfahrungen miteinander zu machen, kurz: sich zu orientieren.
Tipp: Gerade am Anfang führen wir erste Teamübungen aus. Sie sind besonders geeignet, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen. Wir leiten in dieser Phase zu leichten und machbaren Aufgaben an, denn im Vordergrund stehen die Interaktion und das gemeinsame Erleben von Erfolg.
Wenn sich die Teammitglieder aneinander gewöhnt haben, treten im zweiten Abschnitt der Entwicklung fast immer erste Konflikte oder Probleme auf. Die Teammitglieder prüfen ihre Rollen und Aufgaben, verteilen sie unter Umständen neu und manchmal kommt es zum klassischen „Machtgerangel“ zwischen Teammitgliedern.
Tipp: Mit dieser Phase rechnen wir in jeder Teamentwicklung, sie gehört zum ganz normalen Prozess. Wir nehmen diese Konflikte zum Anlass, offen und konstruktiv über die Teamarbeit zu sprechen. Durch den Austausch gewinnt die Gruppendynamik an Substanz – und wir sehen, dass es mehr Schnittmengen gibt, als auf den ersten Blick sichtbar. Wir bringen den Teams auch in dieser Phase immer wieder das gemeinsame Ziel ins Bewusstsein.
Aufgabenbereiche, Arbeitsmethoden und Spielregeln werden nach der Anlaufzeit und der damit verbundenen Eingewöhnung endgültig geklärt und fest vereinbart. Selbst bei der Konfrontation unterschiedlicher Standpunkte zeigt das Team nun gewisse Kommunikationserfahrung. Die Mitglieder streben gemeinsam Lösungen an, anstatt die Fronten verhärten zu lassen.
Hier liegt der Fokus auf der tatsächlichen Ausführung der Arbeitsaufgabe. Das Team hat nun einen hohen Grad an Selbstorganisation erreicht: Es bewältigt Aufgaben konstruktiv und kooperativ. Gleichzeitig treffen sie eigenständig Entscheidungen und kontrollieren die Zielorientierung in Eigenregie.
Tipp: In dieser Phase haben wir ein Auge darauf, dass das Team tatsächlich selbstständig arbeiten kann. So manchem Unternehmensmanagement fällt es schwer, Verantwortung an das Team abzutreten. Wenn das Management seine Teams in ihrer Arbeit behindert oder deren Rechte/Strukturen beschneidet, vermitteln wir dies aus der Außenperspektive und bearbeiten die Situation mit beiden Seiten.
Viele Teams sind als temporäre Einheiten geplant. Mit ihnen ziehen wir nach der Erreichung – oder auch Nichterreichung des gemeinsamen Zieles – Bilanz, damit wir die Teamarbeit gemeinsam klar beenden können.
Zur Teamentwicklung gehört selbstverständlich die Teamführung. Die einzelnen Teammitglieder haben meistens konkrete Erwartungshaltungen untereinander, und auch gegenüber dem Teamleiter. In unsere Arbeit beziehen wir daher auch folgende Teilbereiche mit ein:
Wichtig für Führungskräfte und Mitarbeiter: Nichts schweißt Teamitglieder zuverlässiger zusammen als eine gute zwischenmenschliche Chemie und ein (Selbst-)Bewusstsein für Ziele, Visionen sowie Aufgaben im Arbeitsalltag, die gemeinsam bewältigt werden. In „funktionierenden“ Teams – d. h. Teams, die ihren Job gut und mit Freude erfüllen – sind diese Ziele, Visionen und Aufgaben durch eine gute Teamentwicklung fest im Bewusstsein verankert; sie dienen als Leitsterne.
... lässt sich letztendlich nur von den jeweiligen Auftraggebern und Teilnehmern selbst bestimmen. Daher lassen wir an dieser Stelle unsere bisherigen Fortbildungsteilnehmer und Kunden sprechen.
Wie unsere Vorfahren ihre Teams entwickelt haben, wissen wir heute nicht so genau ... Dafür wissen wir umso besser, mit welchen Methoden bzw. Schritten und mit welcher inneren Haltung moderne Teamentwicklung in Unternehmen umgesetzt werden kann.
Möchten Sie ein Team entwickeln oder neu aufbauen? Dann empfehlen wir unsere Ausbildung zum Teamentwickler.
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