Der US-amerikanische Psychologe Albert Mehrabian hat durch Tausende von Interviews herausgefunden, wovon die spontane Wirkung einer Person abhängt:
Wie können Sie dieses Wissen nun für Ihr Auftreten, Ihre Tätigkeit als Führungskraft und Ihre Karriere nutzen? In Folge finden Sie dazu einige praxisbezogene Anregungen, damit Sie zukünftig mit Persönlichkeit, Empathie und Kompetenz beeindrucken können.
Ihre Persönlichkeit ist einzigartig, es gibt Sie kein zweites Mal. Wenn Sie sich übermäßig an die Erwartungen Ihrer Gesprächspartner anpassen, geht also ein wichtiger Teil von Ihnen verloren. Natürlich ist ein gewisses Maß an Orientierung immer sehr hilfreich: Was für ein Typ ist Ihr Gegenüber? In welcher Position und in welchem Setting begegnen Sie sich? Welche gemeinsamen Werte gilt es zu betonen?
Darüber hinaus besteht die Essenz einer Begegnung jedoch daraus, sich als der zu zeigen, der Sie wirklich sind. Beim Erstkontakt mit Fokus auf die positiven Seiten: Wesentlich ist dabei, dass Sie Ihre Stärken zeigen und nicht (nur) darüber sprechen. Gewinnen Sie Ihr Gegenüber im Gespräch also mit gelebten Stärken: Höflichkeit, Empathie, Humor, Interesse am anderen, Intelligenz, Aufmerksamkeit …
Um unser Gegenüber schon beim ersten Eindruck positiv zu beeindrucken, haben wir exakt eine Zehntelsekunde Zeit. Das fanden die US-amerikanischen Forscher Janine Willis und Alex Todorov von der Princeton Universität Mitte 2006 in einem Experiment heraus. Bezogen auf den Beruf sind das äußere Erscheinungsbild und souveräne Umgangsformen wichtig für den kompetenten und professionellen ersten Eindruck. Eine zentrale Rolle spielen dabei sogenannte Schlüsselreize: die gesamte Erscheinung/Ausstrahlung, wie Farbe und Stil der Kleidung, Frisur, Accessoires, Körperschmuck sowie die Körpersprache in Form von Stimme, Mimik, Gestik und Körperhaltung. Diese verschiedenen Eindrücke werden blitzschnell zu einem Gesamtbild zusammengefügt, das darüber entscheidet, ob uns jemand als sympathisch oder unsympathisch, kompetent oder inkompetent, selbstbewusst oder schüchtern empfindet. Vier wesentliche Faktoren, die einen beruflichen Termin von der ersten Sekunde (!) an erfolgreich machen können, sind:
Oft erinnert sich ein Mensch nicht so sehr daran, was Sie konkret gesagt haben, sondern wie er sich während der Begegnung mit Ihnen gefühlt hat. Schenken Sie Ihrem Gesprächspartner Raum und Anerkennung, allein dadurch unterscheiden Sie sich bereits von vielen anderen. Hören Sie aufmerksam zu und gehen Sie auf das Gesagte ein. Was sich hier wie eine Selbstverständlichkeit liest, gehört im alltäglichen Leben eher zu den selteneren Szenarios. Wir alle sind schon »zugetextet« worden, hatten das Gefühl, dass der andere im Gespräch in erster Linie darauf fixiert ist, seine Einwände, Gedanken, Theorien zu platzieren. Mit einem echten Gespräch hat das wenig zu tun. Lassen Sie dem anderen also seinen Rederaum und schenken Sie ihm dadurch Anerkennung.
Nein, wir sprechen hier nicht vom unreflektierten »positive thinking« oder davon, jedes Problem unverzüglich im Lichte seines Potenzials zu betrachten. Denn das entspricht einfach nicht dem menschlichen Grundbedürfnis: Wir wollen uns ärgern dürfen, Frustration zulassen und sie auch ausdrücken. Um dann in Richtung Lösung zu agieren. Wenn es allerdings um Begegnungen mit fremden Menschen geht, punkten Sie mit guter Laune und einem Lächeln im Gesicht. Auf solche Begegnungen können Sie sich innerlich einschwingen: Beschäftigen Sie sich in Gedanken mit Dingen, die Ihnen gute Laune machen, und stellen Sie Problematisches vorerst zurück. Ein offenes Gesicht wirkt anziehender als ein grüblerischer oder frustrierter Ausdruck, mit einer zuversichtlichen Grundschwingung beeindrucken Sie andere Menschen positiv. Also alles zu seiner Zeit, Probleme können auch später gelöst werden.
Wir erinnern uns immer gerne an Menschen, von denen wir etwas geschenkt bekommen haben. Sei es eine kleine Aufmerksamkeit, wertvolle Information, Tipps, Adressen ... Wenn Sie also nützliche Informationen haben, teilen Sie diese mit Ihrem Gesprächspartner. Dabei geht es nicht um gehütete »Geheimtipps« – die seien Freunden und ganz besonderen Kontakten vorbehalten –, sondern um Informationen, die für Ihr Gegenüber interessant sein können. Zum Beispiel eine App, die zum Gesprächsthema passt, ein Seminar, das Sie beruflich nach vorne gebracht hat, der Hinweis auf ein Theaterstück oder ein besonderes Restaurant, wenn der andere sich vor Ort nicht auskennt. Damit unterstützen Sie den Erfolg Ihres Gegenübers, ohne selbst etwas zu verlieren! Im Gegenteil, Sie gewinnen: Eine wohlwollende Haltung wirkt anziehend und wird Ihnen immer wieder Gutes bringen, privat wie beruflich.
Wir informieren Sie gern in unserem Newsletter, wenn hier ein neuer Beitrag veröffentlicht wurde.