Viele kleine und mittlere Unternehmen waren (und sind) in der Corona-Zeit gezwungen, sich neu zu organisieren. Den einen ist es gelungen, den anderen nicht. Kurzarbeit, Budgetkürzungen, ganz wegbrechende Märkte oder Verschlechterung der Geschäftslage, persönliche Ängste, Beförderungsstopps, abrupte Umstellung aufs Home-Office, die Herausforderung, Berufs- und Familienleben (inklusive Home-Schooling) unter einen Hut zu bringen, die Sorge um gefährdete Angehörige …
Die schwierige Lage machte vielen MitarbeiterInnen und Führungskräften dermaßen zu schaffen, dass ihnen einfach die Luft ausging. Mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Menschen selbst und auch für die Unternehmen.
Wir haben uns intensiv mit der Frage beschäftigt, welche Rolle Coaching und Trainings (auch online) in den Unternehmen spielt, die sich und ihre MitarbeiterInnen erfolgreich durch Krisenzeiten lavieren. Ist vor allem gezieltes Coaching – in Präsenz und virtuell – wirklich ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das positive Bewältigen von Krisen? Das Ergebnis in kurz: Ja – absolut, nachweisbar und nachhaltig.
Im Fokus etlicher der von uns recherchierten Studien stand die Frage, wie sich Krisenzeiten auf die Beziehung zwischen Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen auswirken: Sie steht und fällt mit den Entwicklungschancen, die Arbeitgeber/Führungskräfte ihren MitarbeiterInnen bieten. 30 Prozent der Angestellten in Deutschland haben gemäß einer forsa.-Studie (für die Haufe- Akademie) in den vergangenen zwei Jahren ein individuelles Coaching, oftmals online, von ihrem Arbeitgeber erhalten. Im Rahmen dieser Studie wurde ebenfalls festgestellt, dass Coaching bei der Gruppe der „Young Professionals“ (Menschen mit Hochschulabschluss unter 30, die schon einiges an Berufserfahrung vorweisen können) und „Seniors“ (Menschen, die mindestens zehn Jahre Berufserfahrung in einem Bereich aufweisen) als sehr wirksames Weiterentwicklungstool gilt. Es nimmt nachweislich direkten positiven Einfluss auf die persönlichen Leistungen von MitarbeiterInnen.
Die Source ICF Global coaching client study 2020 konnte dies sehr konkret mit Zahlen belegen. Durch Coaching verbesserten sich:
Unternehmen, die die Entwicklung ihrer MitarbeiterInnen aktiv im Auge behalten haben, mit ihnen ins Gespräch gegangen sind, auch online Coachings organisiert und damit konkrete individuelle Unterstützung für individuelle Situationen und Themen angeboten haben, konnten vor allem einen Vorteil für sich verbuchen: Führungskräfte und Leistungsträger blieben im Unternehmen und engagierten sich (weiter) für den Erfolg ihres Arbeitgebers. Die Führungskräfte selbst profitieren nachhaltig von einer Coachingausbildung: im Sinne der Selbstintegration als erfolgreiche Führungskraft und ausgeglichener Mensch im Privaten sowie als Unterstützung ihrer MitarbeiterInnen, um deren Engagement weiter zu fördern. Gerade in Zeiten virtueller Führung ist es wichtig, dass selbsterfahrene Führungskräfte sich weiterhin ihrer Vorbildfunktion bewusst sind – und auch online Haltung und Präsenz vermitteln können.
In unsicheren Zeiten ist Orientierung wichtig. Die Studie „Global Leadership Forecast 2021“ von Development Dimensions International hat nach einer Befragung von 15.000 Führungskräften weltweit zwei Anliegen klar herauskristallisiert: Gerade leitende Mitarbeiter und Führungskräfte wünschen sich mehr Zeit zum Lernen und mehr Bestätigung von außen, dass sie das Richtige tun. Dafür gibt es kein idealeres Instrument als Coaching und Trainings.
Lernmodalitäten, die Führungskräfte bevorzugen:
Kann ein Unternehmen diese Unterstützung nicht bieten, sinken Motivation und Engagement, die Burn-out-Gefährdung nimmt zu, führungswilliger Nachwuchs kann erst gar nicht aufgebaut werden. Die Studie liefert auch hierfür konkrete Zahlen:
Fast 60 Prozent der Führungskräfte fühlen sich laut Studienergebnissen am Ende des Arbeitstages erschöpft. Knapp 44 Prozent dieser Führungskräfte denken darüber nach, aus Karrieregründen den Arbeitgeber zu wechseln. Bei 26 Prozent von ihnen wird erwartet, dass sie ihr Unternehmen innerhalb des nächsten Jahres verlassen. Auch 86 Prozent der Leistungsträger unter den Angestellten fühlen sich derzeit erschöpft. Sie neigen doppelt so oft dazu, das Unternehmen zu verlassen, wie Kollegen auf gleichem Level, die nicht Burn-out-gefährdet sind.
Laut der Studie halten Unternehmen, in denen leitende Angestellte Coaching und Feedback geben und entgegennehmen, mit einer 4,6-fach höheren Wahrscheinlichkeit Top-Führungskräfte und vielversprechende High Potentials. Nicht immer können Führungskräfte die Rolle des Coachs oder Trainers übernehmen – aber sie können gerade in schwierigen Zeiten erfahrene Unterstützung von außen holen, um Unternehmen und Mitarbeiter erfolgreich durch die notwendigen Veränderungen begleiten zu lassen.
Die Zeitschrift „Training aktuell“ benannte mit Bezug auf die „Rauen Coaching Marktanalyse 2021“ folgende Themen als
zentrale Themen von Coachings:
Die Fähigkeit zu coachen bzw. für seine MitarbeiterInnen Coaching möglich zu machen, ist also fraglos eine sinnvolle Erweiterung der Führungskompetenzen. Nicht nur, aber besonders in Krisenzeiten, wenn ein Unternehmen seine Position behaupten und in seiner Stärke bleiben will.
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